Dieser Monolith wird inhaltlich und formal so weit kristallisiert, dass er durch seine Ausstrahlung und Aussagekraft wie ein gebautes Manifest wirken kann.

So komme ich auf das angesagte Thema zurück.

Wenn man zurückblickt was mit der Stadtbau und Architektur letzten 100 Jahre passiert ist, dann stellt man fest, dass die Menschheit von der neuen Aufgabenstellung der Maße überfordert stolperte, und zum Schluss in Orientierungslosigkeit mündete. Es ist wahr, dass eine neue Zeit gekommen ist. Es ist auch wahr, dass es die Aufgabe der Architekten ist, eine Architektur dementsprechend neu zu formen. Dabei sollte es nicht Vorraussetzung sein, die alten Werte abzuschaffen. Der Druck, eine neue Architektursprache sogar ein neues Vokabular zu erfinden, hat dazu geführt, dass sich die Formensprache der Architekturszene zu Hast und Beliebigkeit entwickelt hat.

Wir sind Anfang des neuen Jahrtausends mit unserer Architektur an einen Punkt angelangt, wo es die Grundtypen der Architektur wieder zu entdecken und in ihre wesentlichen Eigenschaften neu zu interpretieren gilt.

Dieses Gebäude soll ein Manifest dafür sein, dass wir nur durch die Architektur, die ihrem Wesentlichen und ihrer Selbstverständlichkeit treu bleibt, unsere Welt schön und bewundernswert gestalten können.

Es freut mich insbesondere, dass dies gerade in dieser Stadt angestrebt werden durfte, wo ein Manifest mit anderer Auffassung zu mindest einmal gelungen ist. Das verstehe ich unter genius loci .

An dieser Stelle möchte ich bei allen Anwesenden bedanken, dass Sie mir all das ermöglicht haben.


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