Am 08. November 2008 in Stuttgart will man eine neue Bibliothek errichten. Und der Architekt erinnert beim Spatenstich an ein Architekturereignis an anderer Ecke vor einem Jahrhundert. Das hat natürlich ein tiefen Grund. Denn es handelt sich nicht nur um die Errichtung einer kulturellen Einrichtung sondern es handelt sich viel mehr um ein Manifest über das Stadtleben und die Ästhetik in unserem Zeitalter. Weshalb das ein Manifest sein soll, darauf komme ich wieder zurück. In erster Linie geht es aber um ein öffentliches Gebäude mit der damit verbundenen hohen sozialen Verantwortung.

Losgegangen ist es mit dem Gedanken, einen Ort der Verbindung zwischen klassischer Buchkultur und neuer Technologie und einen Ort des lebenslangen Lernens zu schaffen. Diese Grundgedanken sind mit den entwurflichen Ideen, mit der Bibliothek Stuttgart ein neues geistiges und kulturelles Zentrum zu schaffen, in einen Klang gebracht.

Das Gebäude ist als ein vom Wasser umgebenen, freistehenden, kristallinen Baukörper konzipiert - die Gebäudehülle als Doppelfassade aus Glasbausteinen in hellen Sichtbetonrahmen und innerer Glasfassade.
Für die zentralen Räume wurden archaische und klassische Raumtypologien aufgegriffen und in die Moderne umgesetzt.
Abgeleitet vom Pantheon liegt der zentrale Raum Herz als ein Ort der Ruhe und der inneren Einkehr in der Mitte des Gebäudes.

Und nur eine kurze Anmerkung: Wir haben dieses Bauvorhaben als städtisches Projekt energetisch und umwelttechnisch vorbildhaft geplant, sodass der Energiebedarf 40% unter der Energieeinsparverordnung liegen wird. Auch die Nutzung von Solarenergie und Erdwärme und Bauteilaktivierung als Wärme- und Kältespeicher dienen dazu.

Dieses architektonisch und technisch kompakt gegliederte Gebäude wird als ein Monolith in der Stadt hier entstehen: Monolith als materialisierter Geist.


<<  >>                                                                                                                                   ZURÜCK