Rede von Yi am 8. November 2008

Ich grüße Sie herzlich,

Meine festliche Rede zum heutigen Tag möchte ich mit einem Zitat aus dem Fernen Osten beginnen.

Lernen und fortwährend üben: Ist das denn nicht auch befriedigend?
Freunde haben, die aus fernen Gegenden kommen: Ist das nicht auch fröhlich?
Wenn die Menschen einen nicht erkennen, doch nicht murren: Ist das nicht eine große Seele?

Das sind die ersten drei Sätze im ersten Buch der Lun Yü von Konfuzius. Den letzten Satz hatte einmal ein europäischer Architekt in der Geburtsstunde der neuen Architektur Anfang des letzten Jahrhunderts zitiert. Die Randbedingungen des Projekts für das Haus Goldman & Salatsch am Michaelerplatz in Wien vom Architekt Adolf Loos waren krisenhaft. Als die Auseinandersetzung um das Projekt aufbrach, schreibt Paul Engelmann ein Gedicht. Seine letzte Zeile lautet:

Du stehst für dich, gewaltig aufgerichtet
Als erstes Zeichen einer neuen Zeit!
Und der Architekt selbst nahm in einem Vortrag am 04. April 1911 zu dem Projekt Stellung. Und er schloss seinen Vortrag mit den besagten Worten des Konfuzius.

Dieses Haus steht heute auf dem Michaelerplatz in Wien, als ein Zeugnis der Architekturgeschichte.





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